CDU Mayen lud zur Vortragsveranstaltung: Hier ist die Welt noch in Ordnung – oder?
Die CDU informierte im Rahmen einer Vortragsveranstaltung im Alten Rathaus alle Interessierten zum Thema „Sicherheitsmentalitäten im ländlichen Raum“. Frau Prof. Dr. Nina Oelkers konnte als Expertin gewonnen werden und trug den Gästen den aktuellen Forschungsstand vor. Der Vortrag und die anschließende Diskussion lieferten der CDU wichtige Impulse für den Umgang mit den Herausforderungen rund um Sicherheit und Sicherheitsempfinden.
Hintergrund: Die Stadt Mayen gehört mit ihren rund 19000 Einwohnern und der Lage als „Tor zur Eifel“ zum ländlich geprägten Raum – und damit zum Forschungsgegenstand von Prof. Dr. Nina Oelkers. Als Dekanin an der Universität Vechta und Professorin für soziale Arbeit widmet sie sich der Frage, wie Kriminalität von den Menschen im ländlichen Raum wahrgenommen wird und wie diese Wahrnehmungen Meinungen und Handlungen bestimmen. Was erscheint besonders bedrohlich? Welche Schutzmaßnahmen werden ergriffen? Was wird von der Polizei und der Verwaltung erwartet?
Die gute Nachricht für Mayen: Tatsächlich bestätige die Statistik, dass die Kriminalitätsbelastung erheblich mit der Gemeindegröße ansteige, so Prof. Dr. Oelkers. Auch die Unsicherheitswahrnehmung und die Furcht vor Kriminalität fielen bei der kleinstädtischen und ländlichen Bevölkerung wesentlich schwächer aus. Ein wichtiger Grund hierfür sei es, dass die länger andauernden Sozialkontakte sowohl die informelle Sozialkontrolle als auch das Sicherheitsgefühl förderten. „Für viele Menschen ist die moderne Großstadt ein Ort der Unsicherheit und Kriminalität. Der ländliche Raum gilt hingegen oftmals als Ort der Geborgenheit und menschlichen Nähe.“, so Prof. Dr. Oelkers. Dabei sei die „informelle Sozialkontrolle“ ein wichtiger Aspekt. Die Tatsache, dass sich die Nachbarn kennen und aufeinander achten sowie die Tatsache, dass diese Gemeinschaft häufig ähnliche Werte und Einstellungen teilt, erhöhe dieses Sicherheitsgefühl.
Für Martin Reis, den Vorsitzenden des Stadtverbands der CDU, war es wichtig, neue Erkenntnisse und tiefere Einblicke in die komplexen Themen „Sicherheit“ und „Sicherheitsmentalitäten“ zu gewinnen. „Zu oft werden die Diskussionen und deren Argumente ohne den Blick auf die Besonderheiten des ländlichen Raums geführt und ausgetauscht. Die Tatsache, dass wir es anders machen und uns heute auf diese Weise mit dem besonders wichtigen Thema Sicherheit beschäftigen, ist uns auch für den Umgang mit allen anderen kommunalen Herausforderungen Vorbild.“ Nun gelte es, dazu beizutragen, sowohl die konkreten Straftaten, wie zum Beispiel häusliche Gewalt, Umweltkriminalität und Vandalismus, zu verhindern, als auch die subjektive Furcht vor Kriminalität abzubauen.
Carsten Männlein ist bei der CDU der Ansprechpartner für Sicherheit und Ordnung. Er hat den Kontakt zu Frau Prof. Dr. Oelkers hergestellt. Carsten Männlein sagt: „Beim Blick in die Zeitungen und in die sozialen Netzwerke kann man den Eindruck gewinnen, Politik erschöpfe sich in spontanen Solidaritätsbekundungen und einseitigen Stellungnahmen. Das ist nicht unser Anspruch. Erst recht nicht bei Sicherheitsfragen. Wir wollen auf einer soliden Grundlage verantwortungsvolle Entscheidungen treffen.“ Als Ergebnis des Vortrags werde die CDU daher die Orte in der Kernstadt und in den Stadtteilen, die als unsicher empfunden werden, mit Unterstützung aller interessierten Bürger identifizieren und gemeinsam mit der Polizei und der Verwaltung Lösungen finden, Parks, Treffpunkte von Jugendlichen und „dunkle Ecken“ so zu gestalten, dass sie nicht nur sicher sind, sondern auch zurecht so empfunden werden. Dabei gehe es nicht darum, einen starken Staat zu fordern, sondern Mayen als starke Gemeinschaft zu fördern. Entscheidend für den Erfolg vieler sicherheitsrelevanter Maßnahmen sei darüber hinaus, wie gut Integration gelinge. „Egal, ob Menschen zu uns kommen, weil sie aus Andernach zugezogen oder aus Afghanistan geflüchtet sind – für uns gilt: Dialoge und Miteinander bauen Vorurteile ab und erhöhen die Sicherheit und das Sicherheitsgefühl. Als Partei, als Vermittler zwischen Bürger und Staat, können und müssen wir an dieser Stelle ansetzen.“, so Carsten Männlein.
Die Vortragsveranstaltung war Teil der Zukunftswerkstatt „Mayen 2025“, in der sich die CDU mit den langfristigen Entwicklungen Mayens befasst.