CDU Mayen ehrt Erika Rittmeyer: Anekdoten aus 65 Jahren Parteimitgliedschaft
Selbst ihr eigenes Lebensalter addierend kamen der Mayener CDU-Vorsitzende Martin Reis (34 Jahre) und der Mitgliederbeauftragte der Christdemokraten Max Göke (28) nicht auf die Summe an Jahren, die Erika Rittmeyer bereits Mitglied der CDU Mayen ist. Umso beeindruckter waren die beiden CDU-Vorstandsvertreter von dieser langen Zeit, in der Erika Rittmeyer sich den Werten und Inhalten der Union verbunden fühlte und dieser als Mitglied die Treue hielt. Bei ihrem Besuch erlebten Göke und Reis eine hoch aktive Frau, die bestens über die aktuellen Geschehnisse informiert ist und lediglich bedauerte, in ihrem Alter etwas den Anschluss hinsichtlich der Smartphone-Nutzung verpasst zu haben. Anhand des originalen Mitgliedsausweises konnten sie sich selbst von der mittlerweile 66-jährigen Mitgliedschaft überzeugen. Doch nicht nur dieses zeitgeschichtliche Dokument beeindruckte die kleine Delegation, sondern auch die Erzählungen von Mayen während des Zweiten Weltkrieges. Frau Rittmeyer berichtete ihren Gästen als Augenzeugin von ihren Erfahrungen, wie z.B. dem 1944 abgelegten sog. „Kriegsabitur“ und natürlich besonders von den Zerstörungen durch die alliierten Bombenangriffe, die die Stadt in Schutt und Asche legten und die sie allesamt erlebte, bis hin zum verheerenden Angriff vom 02. Januar 1945.
Staunend erfuhren die beiden jungen Stadträte im weiteren Gespräch, dass Erika Rittmeyer sage und schreibe bereits 1952 (!) in den Mayener Stadtrat einzog – in dieser Zeit als derart junge Frau überaus bemerkenswert. Schon beinahe wie ein Auszug aus dem Geschichtsbuch mutet es dann an, wenn sie von dem letzten Kommunisten im Mayener Stadtrat spricht (die KPD wurde in der Bundesrepublik ja erst 1956 verboten). Allerdings betont sie, dass auch er durchaus umgänglich gewesen sei, dass das Miteinander generell im Rat eine große Rolle gespielt habe und man nicht selten nach der Ratssitzung noch gemeinsam in eine Gaststätte gegangen sei. Erika Rittmeyer arbeitete insgesamt 17 spannende Jahre im Rat und der CDU-Fraktion mit, ehe sie vor mittlerweile 50 Jahren in ihren „kommunalpolitischen Ruhestand“ ging. Spannend und detailliert berichtete sie, wie sie in den 50er-Jahren die im Krieg zerstörte Stadt wieder aufbauten und weitreichende Planungen auf den Weg brachten. Ohne die damals wegweisenden Entscheidungen sähe das Mayener Stadtbild heute sicher ganz anders aus. Gegen Ende ihrer Tätigkeit kam dann die Kommunalreform auf die Tagesordnung und sie erlebte hautnah mit, wie die Mayener letztlich vergeblich versuchten, die Kreisauflösung zu verhindern und Kreisstadt zu bleiben. Doch auch nach ihrer kommunalpolitischen Tätigkeit war die Grundschullehrerin immer hoch aktiv und stets vorne dabei, wenn es galt, irgendwo zukunftsweisende Dinge einzuführen und Entscheidungen zu treffen.
Nach einer sehr kurzweiligen Stunde bei selbstgebackenen Waffeln verabschiedeten sich Max Göke und der CDU-Vorsitzende Martin Reis: „Solche Termine gehören zu den schönsten, die man kommunalpolitisch erleben darf. Wenn man so langjährigen Parteimitgliedern den aufrichtigen Dank und höchste Anerkennung für die Treue aussprechen kann und dabei allerlei tolle Anekdoten erzählt bekommt.“